Gestaltung des Fügener Schlossplatzes
Das Schloss mit seinem geräumigen Hof bildet historisch einen zum Siedlungsbereich abgeschlossenen Bereich im Zentrum Fügens.
Durch die Situierung an der Einbindung der Siedlungsachse entlang der Hochfügener Straße in die alte Landesstraße und unmittelbar neben der gotischen Pfarrkirche „Unserer lieben Frau Marie Himmelfahrt“ prägt das Schloss das Erscheinungsbild des Dorfkerns. Allerdings hat die Nutzung des Schlosses über die letzten 90 Jahre eine Einbindung in Aufgaben und Entwicklung des Dorfes nicht mitgetragen.
Die Aufgabe einer Gestaltung der Hofbereiche nach Abriss der historisch unbedeutsamen Wirtschaftsgebäude bietet die einmalige Gelegenheit, den Bezug der Freiflächen neu zu ordnen und das Zentrum Fügens neu zu beleben. Das Flächenangebot wird diff erenziert und in Weg- und Platzbereiche ausgeformt.
Der Hofbereich auf dem Bestandsniveau östlich des Schlosses, der in Größe und Bezug zum Schloss bereits jetzt für Märkte und Kleinveranstaltungen genutzt werden kann. Der Hauptbereich nördlich des Schlosses wird auf das Niveau des Dorfplatzes und des Gemeindeamtes angehoben, die Einfriedung großzügig geöffnet. Neue Sichtachsen [S] auch aus der Hauptstraße aus binden das Schloss und den Platz in das Dorfzentrum ein.
Die Rondelle [C], [E] und [F] bleiben als Referenz der historischen Einfriedung bestehen und dienen adaptiert als Eingangsportal in den verkehrsfreien Bereich.
Drei neue Durchwegungen für Fußgänger gliedern den Hofbereich:
– Barrierefrei vom nördlich liegenden Teil des Dorfplatzes entlang der Hauptstraße über das Portal [E] bis zum Eingang des Schlosses [A],
– über wenige Einzelstufen von diesem Weg abzweigend am Schloss westlich vorbei bis zum südlichen Portal [F] an der Hochfügener Straße,
– barrierefrei durch Öffnung der Einfriedung [D] vom Gemeindeamt bis zur Einbindung des Dorfplatzes [B].
Die einheitliche Neugestaltung der Oberflächen mit durchgehender Struktur verbindet diesen Raum. Die Abtreppung zwischen diesem Platz und den Freiflächen vor dem Schloss sowie zur östlichen Einfriedung bildet Grün- und Wegflächen ergänzt um Sitzgelegenheiten und Wasserbereiche: Kleinräume, die zum Verweilen einladen.
Die vorhandenen Niveauunterschiede zu den unmittelbar angrenzenden Flächen werden durch Anhebung des nördlichen Hofb ereichs ausgeglichen, es entsteht eine barrierefreie Fläche vom Hotel zur Post bis zum Gemeindeamt.
Das Konzept setzt die historische Bausubstanz in einen neuen Kontext mit der Dorfstruktur und ermöglicht eine Anordnung verschiedener Nutzungen in enger Verbindung mit dem Dorfzentrum.
Die Anhebung wird für zentral gelegene PKW-Parkflächen genutzt werden, Zu- und Ausfahrt erfolgen abseits des Platzes in der adaptierten Schulstraße.
Die Gestaltung ist Ausgangspunkt für eine, in Etappen zu entwickelnde intensivere Nutzung des Dorfkerns für hochwertige Dienstleistungen und Geschäfte, die eine zukunftsorientierte Entwicklung des Zentrums in den Vordergrund stellt: Klare Vorstellung zur Nutzung des Flächenangebots im Schloss, ergänzt um zentrale Parkmöglichkeiten unter einem autofreien, universell nutzbaren und großen Dorfplatz.
Das neue Zentrum Fügens versteht sich als Abfolge historischer und moderner Bausubstanz, die das Dorfleben der Fügener bereichert und den Ansprüchen internationaler Gäste entspricht.
