Begegnungszone als verbindendes Element
Der Bereich der unteren Achenseestraße (Gemeindestraße) ist ein Teil der Marktgemeinde Jenbach. Mit der Revitalisierung dieser Zone soll Gleichzeitig ein Konzept geschaffen werden, welches die östlich gelegene Postgasse inkludiert, und eine barrierefreie Verknüpfung zur westlich höher gelegenen Ebene Schwimmbad – Kirche-Gemeinde (Richtung Tratzbergstraße) schafft.
Durch einfache Elemente (Wasserzonen, Baumbepflanzung, bewegliches Mobiliar und Infrastruktursäulen) und gezielter Linienführung im Belag soll dies auf einfache kostengünstige Weise gelöst werden.
Materialität, Struktur, und Farbkonzept
Die Chronik des Marktes Jenbach lässt sich durch Besiedelung aus der Bronzezeit nachweisen. Seither Der Markt Jenbach gilt seit jeher als topografischer günstiger Standort. Dies lässt sich durch die Besiedelung aus der Bronzezeit und aus der Geschichte der Verhüttung von Metallen (Silber, Kupfer und Eisen) deutlich belegen.
Daraus resultiert die Struktur der engen Weg- und Gassenführung entlang des Bachlaufes. Kopfsteinpflaster als Belagsstruktur ist immer wieder kehrend und wurde aus diesem Grund auch in das Konzept der Neugestaltung mit aufgenommen.
Größe, Materialität und Farbe der Pflasterung kann individuell angepasst werden. Die Wahl des Belages hilft auf einfache Art und Weise die bestehenden Niveauunterschiede zu beseitigen und die ansteigende Bewegungszone mit geringstem Aufwand in eine Einheit zu verwandeln. Zusätzliche integrierte Querstreifen sollen für den Kfz-Teilnehmer als Barriere wirken und folglich zum verlangsamen der Geschwindigkeit verleiten. Ein weiterer Aspekt ist die optische Aufweitung des Raumgefüges der Achenseestraße und eine Zonierung der verschiedenen Funktionen. Ergo bieten die farblich unterschiedlich gestalteten Streifen eine gezielte Linienführung durch die eine Verbindung mit der Postgasse spielerisch erreicht werden kann.
Elemente zur Gestaltung und Vervielfältigung
Die Gestaltungssprache der Begegnungszone beruht auf wenigen Elementen.
Band – Der Streifen ist als Linienführung angedacht. Er verbindet Bereiche welche nicht auf der Achenseestraße liegen und grenzt Bereiche ab die als eigenständig angesehen werden können. Insbesondere Plätze (Notburga Platz) und ausgewiesene Parkmöglichkeiten (Farbegestaltung im Belag) können somit ausgewiesen werden.
Wasser – Zur Auflösung der Barriere Begegnungszone Bachlauf (Kasbach) dienen vorgelagerte Wasserbecken. Diese befinden sich auf einem tiefergelegenen Niveau und verbessern die Sichtachse zum Kasbach. Durch eine Transparente flexible Abgrenzung (Absturzsicherung), dienen diese auch als Wasserspielbereiche (Kneippzonen) für die Benutzer. Die Bereiche sollen mit dem Wasser des Gewässers bespielt werden. Im Ereignisfall Hochwasser können die Abgrenzungen adaptiert werden und zur Sicherheit weiter vom Gefahrenbereich weg positioniert werden.
Baum – große Bäume dienen als Landmark für die Markierung der Plätze. Der Fokus sollte auf Laubbäume liegen da diese im Sommer mit Blattwerk vor Hitze schützen und im Winter ohne Blätterkleid als Skulptur (Belichtung) wirken können. Kleinere Baumvegetationen können mittels Topfvarianten flexibel ausgerichtet werden.
Mobiliar – temporär positionierte beweglich Möbel dienen zur weiteren Gestaltung der Bewegungszone. Dies können Sitz und Liegemöglichkeiten sein.
Säulen – quadratische Säulen dienen der Infrastruktur. Flexibel in Ausrichtung und Größe beinhalten die Metallstehlen Belichtung, WLAN, Stomanschluß (E-Ladestation) und Adapter für Seilspannvorrichtungen.
Verknüpfung – Anbindung an den Ortskern
Die erst Planungsphase betrifft den zum Verkehrsnetz der Marktgemeinde gehörenden Teil der Achenseestraße. Der im Süden talseitig gelegene Anknüpfungspunkt ist Gleichzeitig der Beginn der Begegnungszone. Man kann vom Tor ins Zentrum sprechen da dies der Weg von Verkehrsknotenpunkt Bahnhof (Busse, Bahn) und Bundestraßen bzw. Autobahnzubringer ist. Es wurde gewünscht am westlichen Gelände Parkmöglichkeiten zu schaffen. Diesem Standpunkt wird genüge getragen in dem man eine Parkebene anbietet.
Allerdings gilt es hier das vorhandene Potenzial zu nutzen und einen Hotspot für die Zukunft zu kreieren, welcher Parkmöglichkeit (Tiefgarage) und einem Gebäude mit diversen Nutzungen als barrierefreie Erschließung (Aufzug Treppenhaus) zur ca. 10m höher gelegenen „Schwimmbad-Kirchen-Gemeinde“ Ebene dient. Folglich würde die Anzahl der Parkmöglichkeiten der einer ebenen Stellplatzmöglichkeit entsprechen nachgekommen und man könnte eine barrierefreie Erschließung des auf verschiedenen Höhen gelegenen Ortskern erzielen, da die Umfahrung Schwimmbad und die Einmündung der Tratzbergstraße in die Achenseestraße als nicht sonderlich Benutzerfreundlich im Sinne einer ÖNORM 1600 liegt. Erst im Zweiten Abschnitt der Planungsphase obere Achenseestraße (Fels Gebäude) sind die Ebenen mit einer moderaten Steigung miteinander verbunden.
Die Anknüpfung an der Nordseite mit der bestehenden Tratzbergstraße an die obere Ebene ist gegeben. Hier gilt bei der Weiterbearbeitung der oberen Achenseestraße eine lückenlose Verbindung zu schaffen und nach Möglichkeiten zu suchen die Engstelle der Tratzbergstraße an diesem Punkt aufzulösen um den Fußgängern und Radfahrern eine Möglichkeit einer besseren Nutzung zu gewährleisten.
Fazit
Die im Jahr 2018 budgetierte Gestaltung des Notburga Platzes wurde in diesem Konzept aufgenommen und ist als „paste & copy“ Prinzip in der ganzen Bewegungszonen Achenseestraße anwendbar.