Entwurf für den Achitekturwettbewerb Hungerburg Höhenstraße mit Anerkennung honoriert

Städtebauliche Lösung, architektonische und atmosphärische Qualitäten

Der Entwurf ordnet auf einem strikt organisierten TG-Deck die Nutzungen in vier Baukörper an, die von einer inneren Durchwegung aus erschlossen werden. Dabei bildet der einzelne Baukörper eine sinnvolle kompakte Größe städtebaulicher und energetischer Natur. Jeder Baukörper wird um einen inneren Erschließungskern (Treppe, Aufzug) organisiert, um alle Nutzungen an den Außenflächen zugänglich bzw. belichtet halten zu können. Die Differenzierung der Baukörper in der Höhe reagiert auf die Hanglage, wobei die östlichen Baukörper bei späterer Verdichtung auch noch um jeweils ein Geschoss erweitert werden können (Nachverdichtung)

Architektur und Freiraum

Der Naturraum des Steinbruchs bleibt in allen Ebenen sichtbar, nutzbare Außenräume sind überwiegend von der inneren Erschließung abgewendet. Die Verbindung zwischen TG-Deck und Innenhof wird über einen Freiraum zentral angeordnet, die markante Erscheinung des Steinbruchs wird auch in der Tiefgarage über nordseitige Freiräume erlebbar gehalten. Die Architektur der Baukörper folgt dem konsequenten Einsatz vorgefertigter Wandelemente, die blockartige Erscheinung wird durch eine vorgesetzte Lattungsebene = Rankgerüst um eine zweite Ebene ergänzt, die auch Balkone und Rückzugsbereiche im Gartenniveau aufnimmt.

Funktionale Lösung und Erschließung

Die vier Baukörper nehmen im Erdgeschoss jeweils Nutzungen entsprechend Ihrer Platzierung und Orientierung auf
– Lebensmittelmarkt, Post, Automatenmarkt – SO, nahe Zugangsbereich
– KiGa+KiKri – SW, nahe Zugangsbereich, mit Bezug zum Naturraum
– Betreutes Wohnen – SW, Außenbereich nach S und W, hochwertige EG-Lage, hier auch zwei Geschosse für Wohnzwecke
– Wohnen: NW, ruhigster Standort, Sonnenlage Die Anbindung erfolgt direkt von der TG (über Erschließungskerne), bzw. fußläufig jeweils direkt von Durchquerung / Hof aus.

Kriterien der Energieeffizienz und Nachhaltigkeit, Gebäudetechnik

Kompaktheit, Wertigkeit der Hülle in Materialität und Dämmwert, Beschränkung in den Öffnungen und Kombination aus fixer Verschattung sowie Rollläden bei den Fenstern folgen einer konsequenten Auslegung der Baukörper als Passivhäuser. Eine am Dach platzierte Luft-Wärme-Pumpe je Gebäude stellt die Wärmeversorgung und Kontrollierte Wohnraumlüftung zur Verfügung. Die Dachflächen sind begrünt (Verringerung der Regenlasten), südseitige Bereiche mit PV-Anlagen vollbelegt (ohne Verschattung, somit ohne Einbußen in der Effizienz). Gebäudekomponenten werden mit intelligentem Energie-Management-Systemen gesteuert, um Bedarf und Ertrag gezielt ausgleichen zu können. Die geringe Kompaktheit des Kindergartenbereichs wird durch Vorteile in der Anordung aller Bereiche auf einer Ebene ausgeglichen. Ein Bewirtschaftungskonzept für PKW (Car-Sharing), Fahrradwerkstatt und geg. Coworking-Bereich (in Vorbehaltsflächen) sollte im Rahmen der Erstbesiedelung entwickelt und laufend adaptiert werden. Im Sinne der Nachhaltigkeit ist die angeführte Möglichkeit zur vertikalen Nachverdichtung, hier kann z.B: auch auf einen späteren Mehrbedarf in der Kindebetreuung reagiert werden.

Schallschutzmaßnahmen im Holzbau

Es kommen ausschließlich geprüfte Holzbausysteme zum Einsatz. Die Treppenkerne in Holzbauweise werden als „Haus-in-Haus“ errichtet und vollständig von den Wohneinheiten entkoppelt. Die konsequente Situierung gleichartiger Badeinheiten nahe dem Kern verhindert Schallausbreitungen aus diesen Bereichen.

Stellungnahme zur Einhaltung des Budgetziels Ökonomische Lösung

Die Wohnbaubereiche können im Rahmen der WBF-Mittel in hochwertiger, industriell vorgefertigter Holzbauweise errichtet werden, wenn konsequent gleiche Elemente, insbesondere für die Sanitärbereiche zum Einsatz kommen. So sind z.B alle Sanitärbereiche als vorgefertigte „Boxen“ gleicher Abmessungen vorgesehen, es erfolgt keine individuelle Anpassung. Auf eine Ausstattung mit Badewannen wird projektweit verzichtet. Die Tiefgarage wird entlang eines Stützenrasters von 8,25m x 7,75m mit einer Flachdecke (System „Peico“-Stahlträger, mit durchlaufender Holz-Verbunddecke) errichtet. Höhenlage des Parkdecks, sowie die Anordnung von Hinterfüllungen im Gesamtprojekt zielen auf ausgewogene Massenbilanz ab, um Massentransporte bzw. Deponie von Aushub zu vermeiden. Das Gesamtprojekt kann in zwei Etappen (von West nach Ost) errichtet werden, um den Einsatz von Bautechnologie über eine adaptierte Bauzeit zu optimieren. Wesentliche Einsparungen können durch integrale Planung, vollständige BIM-Modellierung bis zumindest Ausschreibungsphase sowie kluge Gestaltung der Vergabeverfahren erzielt werden.

Projekt
Wettbewerb Hungerburg Höhenstraße
Leistungen
Wettbewerb
Leistungszeitraum
2022-2023